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Vor fünfzig Jahren, Mercedes

Jun 25, 2023

Patentschrift von 1971 für eine „Aufprallschutzeinrichtung für die Insassen eines Kraftfahrzeugs“

Der Airbag ist eine der herausragenden Innovationen von Mercedes-Benz auf dem Gebiet der passiven Sicherheit. Für diese Erfolgsgeschichte war der 23. Oktober 1971 ein wichtiges Datum: An diesem Tag meldete die damalige Daimler-Benz AG fünfzig ein Patent mit dem Titel „Aufprallschutzeinrichtung für die Insassen eines Kraftfahrzeugs“ (Patentschrift DE 21 52 902 C2) an Bereits seit 1966 arbeiteten die Ingenieure der Marke am aufblasbaren Airbag. Ende 1980 wurden die ersten S-Klasse Limousinen (Baureihe 126) mit dem kombinierten Fahrerairbag und Gurtstraffer ausgeliefert. Seine öffentliche Weltpremiere feierte das Rückhaltesystem vom 5. bis 15. Februar 1981 auf der Amsterdam International Motor Show (IAMS). Dies ist ein Hinweis darauf, wie wichtig Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen für den Erfolg von Innovationen in der Pkw-Entwicklung sind.

1992 wurden Fahrer- und Beifahrerairbag serienmäßig eingeführt, zunächst in der S-Klasse, dem SL sowie den Modellen 400 E und 500 E (Baureihe 124). Für alle anderen Modelle war das Sicherheitssystem optional erhältlich. Dieser „Aufprallschutz“ hat in den letzten vier Jahrzehnten Eingang in nahezu alle Neuwagen gefunden. In den USA wurde 1997 der Einbau von Frontairbags für Fahrer und Beifahrer gesetzlich vorgeschrieben. Im Interesse der Sicherheit hat Mercedes-Benz die Airbag-Entwicklung kontinuierlich vorangetrieben. Wichtige weitere Innovationen waren der Seitenairbag (1995), der Windowbag (1998), der Head/Thorax-Sidebag (2001), der Kneebag (2009) und 2013 der Thorax/Pelvis-Sidebag, der Cushionbag und der Gurtairbag. ein aufblasbarer Sicherheitsgurt. In der 2005 vorgestellten S-Klasse der Baureihe 221 füllte der Gasgenerator je nach Unfallschwere den Fahrer- und Beifahrerairbag in zwei Stufen. In der aktuellen S-Klasse (Baureihe 223) sind erstmals Frontairbags für die beiden äußeren Rücksitze erhältlich. Vierzig Jahre nach Einführung der Airbags kommt erstmals ein völlig neues Konzept zum Einsatz, das sich besonders für die Verhältnisse im Fond eignet. Die Vielzahl aktiver und passiver Sicherheitssysteme und Innovationen, viele davon von Mercedes-Benz, tragen dazu bei, die Zahl der Verletzten oder Getöteten im Straßenverkehr zu reduzieren. So ist beispielsweise die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland von 18.753 im Jahr 1971 auf 2.719 im Jahr 2020 gesunken.

Bereits am 6. Oktober 1951 meldete der Erfinder Walter Lindner beim Deutschen Patentamt eine Erfindung an, die sich auf einen „aufblasbaren Behälter im zusammengefalteten Zustand, der sich bei Gefahr automatisch aufbläst“ bezog. Lindner, wohnhaft in München, nannte seine Idee eine „Vorrichtung zum Schutz von Personen in Fahrzeugen vor Verletzungen bei Kollisionen“. Doch trotz der Ähnlichkeit der Beschreibung mit dem späteren Airbag war es vor sieben Jahrzehnten technisch nicht möglich, ihn in die Praxis umzusetzen. Es gab noch Schwierigkeiten, beispielsweise bei der Auslösesensorik, der Druckerzeugung zum Füllen des Airbags innerhalb von Millisekunden und der notwendigen Reißfestigkeit des Airbaggewebes. 1966 griff Mercedes-Benz die Airbag-Idee auf. Professor Guntram Huber, seit Jahrzehnten bei Mercedes-Benz für die Sicherheitstechnik verantwortlich, blickt auf die Anfänge zurück: „Wir wussten, dass wir es schaffen können, haben es aber nicht getan.“ wissen, wann wir fertig sind.

Nach rund 250 Crashtests, mehr als 2.500 Schlittentests und Tausenden Versuchen an Einzelkomponenten gelang es den Sicherheitsingenieuren von Mercedes-Benz, die Technologie in den nächsten fünfzehn Jahren zur Serienreife zu bringen. Der Durchbruch bei der Erzeugung des Gases gelang in Form eines Feststofftreibstoffs, wie er in Raketentriebwerken verwendet wird. Es war in Tablettenform in der aufprallabsorbierenden Nabe im Lenkrad neben dem gefalteten Airbag untergebracht. Bei einem Unfall zündet ein pyrotechnischer Gasgenerator den Treibsatz und der Airbag aus leichtem, reißfestem Polyamid mit einem Anfangsvolumen von 60 bis 70 Litern (Fahrerairbag) wird innerhalb von rund zehn Millisekunden aufgeblasen. „Fast genauso schnell geht die Luft wieder verloren“, erklärt Maschinenbauingenieur Professor Huber, „das ist wichtig, sonst würden die Insassen hin und her springen.“ Nach der Auslösung des Airbags verbleibt harmloses Stickstoffgas. Da das System den Einsatz eines Sprengstoffs erfordert, musste Hubers Entwicklungsingenieurteam auf behördliche Anordnung auch an Sprengstoffschulungen teilnehmen.

Ab dem 21. Januar 1974 war der Einbau von Sicherheitsgurten in Neuwagen in der Bundesrepublik Deutschland verpflichtend und der Dreipunktgurt mit Einhandbedienung setzte sich schnell durch und erhöhte die Sicherheit erheblich. Die Sicherheitsingenieure von Mercedes-Benz erkannten frühzeitig, dass die Sicherheitswirkung noch weiter verbessert werden kann. Das Ergebnis war das Ende 1980 eingeführte System: Auf der Fahrerseite war es der Airbag, der den Sicherheitsgurt ergänzte, auf dem Beifahrersitz der Gurtstraffer. Bei schweren Frontalkollisionen arbeiteten diese beiden Komponenten effektiv zusammen: Der Airbag stützte nicht nur den Rumpf, sondern stützte auch Kopf und Nacken und milderte den Kontakt zum Beispiel mit dem Lenkrad, während der Sicherheitsgurt und die Gurtstraffer den Rumpf zurückhielten. Bereits 1984 gehörte der Gurtstraffer zur Serienausstattung beider Vordersitze von Mercedes-Benz Personenwagen. Der Gurtstraffer wurde gleichzeitig mit dem Airbag ausgelöst und setzte ebenfalls Pyrotechnik ein. Die Treibladung sorgte dafür, dass der automatische Dreipunkt-Sicherheitsgurt innerhalb weniger Millisekunden gestrafft wurde. Sowohl der Fahrer als auch der Beifahrer waren fest auf ihren Sitzen fixiert. Die Entwicklung geht weiter: Im September 1987 stellt Mercedes-Benz den Beifahrer-Airbag vor.

Der energieabsorbierende Airbag war Voraussetzung für eine weitere Innovation: 1995 wurde der Gurtstraffer mit einem Gurtkraftbegrenzer kombiniert, der die Krafteinwirkung auf die Brust weiter reduzierte. Der nächste große Entwicklungsschritt erfolgte im Jahr 2002 mit der Einführung des präventiven Insassenschutzsystems PRESAFE®, das neben weiteren Kernfunktionen einen Sicherheitsgurt mit einem zusätzlichen Elektromotor im Gurtaufroller umfasste. Im Gegensatz zum pyrotechnisch ausgelösten Gurtstraffer war die elektronische Variante reversibel und konnte daher vor einem Unfall aktiviert werden, z. B. wenn eine Gefahrensituation erkannt wird – der Sicherheitsgurt wird wieder gelockert, wenn es nicht zu einer Kollision kommt.

Ende August 2021 stellt Mercedes-Benz eine Konzeptkollektion vor, die in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Designer und Kreativdirektor Heron Preston entstanden ist und die Grenzen von Innovation und Nachhaltigkeit im Modedesign verschiebt. Als Hommage an das Airbag-Patent, das sein 50-jähriges Jubiläum und den 40. Jahrestag des Einsatzes der lebensrettenden Funktion in Mercedes-Benz-Pkw feiert, bestehen die Konzept-Looks aus recycelten Airbag-Materialien.

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